Besonders Brillenträger kennen das. In manchen Situationen, wie beispielsweise beim Sport, ist die Brille einfach nur störend. Man könnte auf Kontaktlinsen ausweichen, aber oft sind die Augen zu trocken oder es geht aus anderen Gründen nicht. Die Brille endlich loswerden, ist ein Wunsch von vielen Menschen. Augenlasern wäre eine Möglichkeit. Den Schritt sollte man sich aber ganz genau überlegen und sich gut informieren. Eine Laseroperation ist nicht immer möglich und bringt nicht in allen Fällen den gewünschten Erfolg. Zudem sind sich Experten uneins, ob die Operation wirklich so gut ist oder eigentlich gar nicht notwendig wäre.
Die Operationsverfahren korrigieren die Fehlsichtigkeit des Auges, sodass im Anschluss wieder scharf gesehen werden kann. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten der Operation, die LASIK-Methode ist am weitesten verbreitet. Augenlasern ist schnell, einfach, sicher und so gut wie schmerzfrei, so die Aussagen der Operateure. Es braucht keine lange Wundheilung, schon nach kurzer Zeit kann im Normalfall wieder gut gesehen werden.
Der behandelnde Arzt muss mit dem Patienten zusammen die passende Methode erörtern. Zudem muss der persönliche Lebensstil mit in die Bewertung für die richtige Methode einfließen. Um sich einer Augenlaseroperation zu unterziehen ist es wichtig, dass man sich gut aufgehoben und bestmöglich versorgt fühlt. Dazu gehören eine fachkundige Beratung und Betreuung vor und nach der Operation durch den Arzt und das Klinik- oder Praxisteam.
Augenlasern ist nicht gerade günstig. Der Patient muss mit einigen Kosten rechnen. Da Krankenkassen aber nur medizinisch notwendige Operationen bezahlen, gilt im Vorfeld zu klären, inwieweit die Krankenkasse sich an den Kosten beteiligt oder der Patient sie alleine tragen muss.
Tiefe Methoden – LASIK und Femto LASIK
Die derzeit verbreitetsten Methoden, um eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren, sind die sog. tiefen Methoden, zu denen die LASIK Methode und die neuere Femto LASIK gehören. LASIK steht für Laser in situ Keratomileusis. Der Eingriff wird ambulant durchgeführt und ist bereits nach wenigen Minuten erledigt. In das zu operierende Auge kommen betäubende Augentropfen. Im ersten Schritt wird ein kleiner Deckel präpariert. Der sogenannte Flap wird bei der alten LASIK Methode mit einem Mikrokeratom, so etwas wie ein Rundschneidegerät, in die Hornhaut geschnitten. Bei der Femto LASIK, die heute als der goldene Standard gilt, führt hochpräzise diesen Schnitt ein Femtosekundenlaser durch.
Der feine Deckel wird hochgeklappt, damit die Laserbehandlung mit dem Excimerlaser starten kann. Das Hornhautgewebe wird vom Laserstrahl im Mikrometerbereich verdampft und so geformt, dass die Hornhaut die richtige Krümmung hat. Die Fehlsichtigkeit wird damit ausgeglichen. Danach kommt der Hornhautdeckel in seine ursprüngliche Position und die Behandlung ist erledigt. Der Flap fungiert dabei wie ein körpereigenes Pflaster. Nach der Operation bekommt der Patient Informationen für die nächsten Tage und kann sich auf den Heimweg machen. Nach dem Eingriff stellt sich ein mildes Fremdkörpergefühl im Auge ein, das mit Kopfschmerztabletten gemildert wird und bis zum Abend wieder verschwindet.
Bereits am nächsten Tag sehen die meisten Patienten die Welt scharf mit eigenen Augen. Die Sicht verbessert sich dann über die nächsten Monate, doch die meisten können schon ein Tag nach OP wieder Autofahren und am PC arbeiten.
Es ist gut sich auch die Vor- und Nachteile der verschiedenen Femtosekundenlaserhersteller anzusehen, denn auch hier gibt es Unterschiede.
Oberflächenmethoden – C-TEN, LASEK, PRK, Epi-Lasik
Im Gegensatz zur LASIK Methode wird bei Oberflächenmethoden wie C-Ten, LASEK, PRK, Epi-LASIK kein Schnitt in die Hornhaut gemacht und statt dessen wird die oberste Zellschicht der Hornhaut (sog. Epithel) auf (je nach Methode) verschiedene Weise entfernt bevor mit dem Excimerlaser gelasert wird. Hierbei ensteht an der Oberfläche eine Wunde, um deren Schutz im Anschluss an das Lasern eine weiche Kontaktlinse für einige Tage in das Auge. Doch gerade diese Wunde führt zu den größten Nebenwirkungen der Oberflächenmethoden.
Innerhalb der ersten 24 Stunden nach OP stellt sich zum Teil sehr heftiges Augenbrennen und Tränen ein, das kaum mit Tabletten gemildert werden kann. Die Sicht beginnt bei den meisten erst nach 7 Tagen sich zu bessern und in einigen Fällen schwankt die Sicht in den ersten 3 Monaten zT noch erheblich. In einigen wenigen Fällen sind Oberflächenmethoden von Vorteil, jedoch sollten mindestens die Empfehlungen der deutschen Kommission für refraktive Chirurgie beachtet werden, wonach Oberflächenmethoden nur bis max. -6 Dioptrien einzusetzen sind. Bei Weitsichtigkeit werden Oberflächenmethoden eher nicht empfohlen.
Nebenwirkungen kurzfristig normal
Mit modernen Geräten ist bei über 90% der Patienten die Sehschärfe mit maximal 0,5 Dioptrien über oder unter dem angestrebten Zielwert üblich. Manche Patienten klagen nach dem Lasern über trockene Augen und Fremdkörpergefühle beim Zwinkern. Zudem leiden fast alle Behandelten in der Nacht unter Blendeffekten, die bei 95 Prozent aller Patienten innerhalb der ersten drei Monate wieder verschwinden. Eine gewisse Blendung kann aber bei Korrekturen über fünf Dioptrien bestehen bleiben. Dadurch können manche Patienten so beeinträchtigt sein, dass sie in der Dunkelheit nicht mehr Autofahren können.
Ob man seine Augen lasern lassen möchte, sollte man sich genau überlegen und Kosten sowie Risiko mit dem Erfolg genau abwägen. Ein klärendes Gespräch mit einem Arzt und auch einer zweiten Meinung sollten auf jeden Fall erfolgen.
Quellen:
http://derstandard.at/1376533963131/Augen-lasern-Risiken-Komplikationen
http://www.gesund.at/f/augen-lasern-lassen