Tomaten aus Spanien, Radieschen aus Ungarn, Artischocken aus Marokko, Paprika aus Südamerika – der Gang durch die Gemüseabteilungen der heimischen Supermärkte gleicht immer mehr einer Reise um die Welt. Die große Auswahl an verschiedensten Gemüseorten und Obst zu jeder Jahreszeit macht zwar Appetit auf mehr, doch leider ist oftmals mehr Schein als Sein zu verzeichnen. Die Tomaten sind wässrig, die knackig-roten Paprika schmecken nach Pestiziden und die Kartoffeln haben gar keinen eigenen Geschmack. Der Trend zu frischen Lebensmitteln aus der Region wird deshalb immer häufiger. Viele Konsumenten nehmen den Gemüseanbau sogar selbst in die Hand. Mit einem Hochbeet im eigenen Garten.
Mehr Infos zu Hochbeeten finden Sie unter: http://www.hausbaumagazin.at/ein-hochbeet-selber-bauen-so-wird-es-gemacht/
Bis die frischen Lebensmittel, die wir in unseren Supermärkten kaufen können, vom Feld auf unsere Teller wandern, haben sie meist schon einen sehr langen Weg hinter sich. Dafür müssen sie entsprechend präpariert werden. Konservierungsstoffe machen das Gemüse und Obst länger haltbar. Meist werden die Lebensmittel geerntet, bevor sie reif sind, damit sie auf dem Weg nachreifen können und im Supermarktregal dann in aller Frische glänzen. Allerdings erfolgt dieses Nachreifen in den dunklen Kisten und Lagerräumen, ohne dass die Sonne etwas dazu beiträgt.
Dabei wäre das Sonnenlicht sehr wichtig, damit sich die gesunden Nährstoffe beim Reifen entfalten können. Bei einer Ernte direkt vom Feld oder aus dem eigenen Hochbeet schmeckt man den Einfluss der Sonne. Das Gemüse aus dem Garten ist schön saftig und knackig, ohne verwässert oder – was noch schlimmer ist – mit Pestiziden behandelt zu sein.
Gemüse aus dem Hochbeet – Natürlichkeit, die man sieht und schmeckt
Wussten Sie, dass es bis zum Jahr 2009 eine EU-Verordnung gab, wonach Gurken nicht krumm, sondern gerade sein mussten? Diese sinnfreie Regel gilt heutzutage zum Glück nicht mehr, trotzdem finden wir in den Supermärkten fast nur gerade Gurken. Der Konsument hat gelernt, dass Gurken so auszusehen haben und empfindet krumme Exemplare als Mangel.
Bei vielen Lebensmitteln schließen wir von der Optik auf die Qualität. Beim Einkauf sucht man sich die dicksten Salatköpfe und die rotesten Äpfel aus. Wer aber schon einmal direkt beim Bauern oder in einem Bioladen seine Lebensmittel gekauft hat, wird wissen, dass diese vielleicht optisch nicht mithalten können und kleine Macken haben, dass sie dafür aber um einiges besser schmecken.
Wenn Sie Ihr eigenes Gemüse im Hochbeet ziehen, werden Sie merken, dass sich die Gurken in keine geraden Bahnen lenken lassen. Lassen Sie einfach der Natur ihren Lauf und genießen Sie das besondere Geschmackserlebnis.
Darauf müssen Sie beim Kauf eines Hochbeets achten
Für erste Versuche und bei wenig Platz sind Hochbeet Bausätze die beste Wahl. Es gibt sie in verschiedenen Größen und sie können ganz einfach und ohne zusätzliches Handwerkszeug
zusammengesteckt werden. Am beliebtesten sind dabei Hochbeete aus Holz. Vor allem Lärchenholz wird wegen seiner Stabilität und seinem hohen natürlichen Anteil an Harz, das imprägnierend wirkt, geschätzt. Auch Bausätze aus Kunststoff oder Aluminium erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, vor allem deshalb, weil sie sehr leicht und platzsparend sind.
Wer hingegen ein größeres Projekt plant und nicht nur ein paar vereinzelte Gemüsepflanzen anbauen will, sondern das Gemüse nur noch aus dem eigenen Garten beziehen möchte, der sollte großflächiger planen. In solchen Fällen empfiehlt sich ein Hochbeet aus Steinen, Terrakotta oder Gabionen. Das Anlegen eines solchen Beetes ist etwas aufwändiger, dafür hat man anschließend aber auch wesentlich mehr Platz zum Anbauen verschiedenster Pflanzen. Zudem kann das Gemüsefeld in Kleinformat auch ohne Probleme betreten werden. Für ein Hochbeet aus Stein sollte man sich allerdings nur dann entscheiden, wenn man das Beet garantiert jedes Jahr aufs Neue bepflanzen will.
Einmal angelegt, ist der Abbau wieder recht mühsam und die Erde darunter braucht lange, bis sie sich erholt hat und der Rasen wieder wächst. Außerdem braucht ein Hochbeet aus solidem Baumaterial mehr Platz, dafür kann man es in Größe und Form den gegeben Bedingungen aber auch ideal anpassen.
Für Anfänger und all jene, die sich für ein Hochbeet entscheiden, um bei der Gartenarbeit den Rücken zu schonen und sich das Bücken zu sparen, empfiehlt sich ein Bausatz aus dem Baumarkt oder Blumengroßhandel. Wer hingegen schon mehr Erfahrung als Hobbybauer hat und die Auswahl erweitern möchte, sollte ein festes Hochbeet in Erwägung ziehen.
Nicht nur bei den Lebensmitteln in Qualität investieren
Egal, für welche Art von Hochbeet Sie sich entscheiden, wichtig ist, dass Sie beim Kauf auf die Qualität achten. Außergewöhnlich günstige Angebote haben meist nicht umsonst einen niedrigen Preis. Das Material ist weniger hochwertig, was sich auf die Lebensdauer des Hochbeets auswirken kann. Vor allem bei Modellen aus Holz müssen sie auf gute Produkte, am besten von bekannten Markenherstellern, wertlegen. Schlechtes, poröses Material kann schnell verwittern und zu modern beginnen, Sie werden nur wenige Saisonen lang daran Freude haben. Außerdem ist es bei Billigprodukten häufig der Fall, dass sie schlecht verarbeitet sind, weshalb sogar Verletzungsgefahr bestehen kann.
Auch bei Modellen aus Aluminium oder Kunststoff ist die Qualität entscheidend. Sie müssen absolut stabil sein und dürfen nach dem Aufbau nicht wackeln, außerdem muss die Materialstärke Wind und Wetter standhalten.
Aus Holz selbst bauen – So wird es gemacht!
Die einfachste und unkomplizierteste Variante eines Hochbeets ist der Bausatz. Er enthält für gewöhnlich bereits alle notwendigen Bestandteile inklusive Gitter gegen Wühlmäuse, Sie brauchen höchstens noch einen Hammer und ein paar Nägel für eine zusätzliche Fixierung.
Bevor Sie mit dem Zusammenstecken der einzelnen Wandteile beginnen, sollten Sie alle der Reihe nach vor sich ausbreiten und kontrollieren, ob der Bausatz vollständig ist. Beginnen Sie nicht einfach nach Gefühl mit dem Zusammenstecken, sondern folgen Sie der Anleitung Schritt für Schritt. Falsch zusammengefügte Bausatzteile können sich sonst verkeilen und sind nur schwer wieder voneinander zu lösen.
Beim Zusammenbau ist es außerdem ratsam, diese Arbeit zu zweit zu machen. Vor allem große Hochbeete können beim Aufbau unhandlich sein und nur schwer von einer Person alleine bewegt werden. Aus diesem Grund ist es auch sinnvoll, das Gestell dort zusammenzubauen, wo es auch anschließend stehen soll. Mit ein wenig Geduld können Sie das Hochbeet schon innerhalb weniger Stunden aufbauen und es noch am selben Tag befüllen.
Ein etwas größeres Projekt sind hingegen Hochbeete aus Stein, Terrakotta oder Ziegeln. Wenn Sie Pflanzsteine verwenden, ist der Aufbau recht unkompliziert, da sie sich gut ineinander fügen, bei allen anderen Steinarten oder Ziegeln braucht man schon etwas mehr handwerkliche Kenntnisse. Aber auch das ist zu schaffen. Für den Aufbau eines Hochbeetes aus Stein brauchen Sie:
- eine ausreichende Anzahl an Steinen
- einen Spachtel
- Fertigmörtel
- eine Wasserwaage und ein Winkeldreieck
- einen alten Eimer zum Anrühren des Mörtels
- einen Zollstock, eine dicke Schnur und Nägel
- ein Wühlmausgitter
- Folie
- eine Schaufel
Und so gehen Sie beim Anlegen des Hochbeetes vor:
- Messen Sie mit dem Zollstock die gewünschte Stellfläche ab und kennzeichnen Sie die Ränder mit dem Faden, indem Sie an den Ecken die Nägel in den Boden stecken und den Faden daran befestigen. Bitte beachten Sie: Am besten gedeihen die Pflanzen bei einer Nord-Süd-Ausrichtung des Beetes!
- Heben Sie mit der Schaufel eine ca. 10-15 cm tiefe Mulde aus, damit Sie die Grundsteine fest verankern können. Nun können Sie auch schon mit der ersten Lage Steine beginnen. Die zweite Reihe sollte leicht versetzt sein, das trägt zur Stabilität bei. Bei jedem einzelnen Stein sollten Sie mit dem Winkeldreieck und der Wasserwaage kontrollieren, dass die einzelnen Schichten gerade sind. Ist dies nicht der Fall, wird das Beet früher oder später einbrechen oder dem Druck der Füllung nicht standhalten. Achten Sie deshalb auch darauf, dass der Mörtel jede Lücke schließt.
- Gehen Sie nun Lage für Lage weiter vor, bis die Ränder ca. 1,20-1,30 m hoch sind. Sie haben dann die ideale Höhe, damit Sie rückenschonend arbeiten können.
- Nun heißt es: warten. Das Beet sollte einige Zeit in Ruhe gelassen werden, damit der Mörtel trocknen kann und sich die Steine setzen können. Es darf keine Feuchtigkeit mehr vorhanden sein, lieber also ein paar Tage zu lange warten.
Einen guten Nährboden schaffen
Egal, ob es sich um ein massives Steinbeet oder eines aus Holz oder anderen Materialien handelt, bei der Befüllung gehen Sie in allen Fällen gleich vor. Auf den Boden geben Sie zunächst das Wühlmausgitter, das Sie bei Bedarf an den Rändern mit Nägeln befestigen können. Achten Sie darauf, dass das Gitter entlang der Ränder gut abschließt, damit die Mäuse kein Schlupfloch finden können. Anschließend legen Sie das Beet vollständig mit Folie aus. Diese schützt vor Schädlingen und sorgt dafür, dass die Wärme im Beet bleibt und keine Bodenkälte von außen in das Beet aufsteigt.
Auf die Plane geben Sie nun die erste Schicht Füllmaterial. Dabei sollte es sich um grobe natürliche Materialien, wie z. B. Baumschnitt, Laub oder kleine Steine, handeln. Diese Schicht ist dazu da, dass überschüssiges Wasser abfließen kann. Die Erde soll zwar stets gut durchfeuchtet sein, deshalb aber nicht im Wasser stehen.
Die nächste Schicht wird von der Dichte her schon etwas feiner, ist aber auch noch sehr locker. Sie sollte aus Grasschnitt oder Kompost bestehen und genau wie die erste Schicht ca. 20 cm dick sein. Erst dann befüllen Sie das Hochbeet mit Pflanzenerde. Als abschließende Lage empfiehlt sich je nach Pflanzenart dafür besonders geeignete, spezielle Erde. Sie hat einen besonders hohen Gehalt an den Nährstoffen, die die Gemüsesorte, die Kräuter oder die Blumen brauchen. Achten Sie beim Kauf aber darauf, dass die Erde keine chemischen Zusatzstoffe oder Düngemittel enthält.
Bevor Sie die ersten Setzlinge einpflanzen oder Samen streuen, sollten Sie das Beet einmal gut durchtränken und einen Tag ruhen lassen, damit sich die Erde setzen kann. Wenn Sie ganz von vorne beginnen möchten und aus Samen Ihre Sprösslinge heranziehen, sollten Sie die Keimlinge nach dem Säen mit einer dünnen Schicht Pflanzenerde bedecken und diese festdrücken. So können Sie verhindern, dass die Samen vom Wind fortgetragen werden.
Nun heißt es abwarten. Dabei sollten Sie aber nicht Tee trinken, sondern sich liebevoll um die Pflanzen kümmern. Das bedeutet:
- regelmäßig bzw. täglich gießen,
- faule und abgestorbene Blätter entfernen, um den gesunden Pflanzenteilen ausreichend Platz zu bieten,
- von Zeit zu Zeit düngen und den Boden auflockern,
- die Erde und Blätter auf Schädlinge kontrollieren
- usw.
Alle Gemüsesorten im Garten vereint – Tipps für die richtige Pflanzenwahl
Bevor es an das Bepflanzen geht, sollten Sie sich ausführlich über die gewünschten Pflanzen informieren. Blättern Sie in einem der vielen Ratgeber und informieren Sie sich über die beste Zeit, in der das Gewächs gepflanzt wird, die Erde, die gebraucht wird, die notwendige Häufigkeit beim Gießen usw.
Doch das ist nicht das Einzige, worauf Sie beim Bepflanzen achten müssen. Was viele Hobbygärtner nicht wissen ist, dass sich manche Pflanzen gegenseitig nicht leiden können. Der Duft der einen Pflanze hemmt das Wachstum der anderen, wieder eine andere nimmt einem schwächeren Exemplar die ganzen Nährstoffe weg. Auch bei der Auswahl der Pflanzen sollten Sie sich deshalb vorab darüber informieren, wer sich gut verträgt. Auch hierzu gibt es eigene Ratgeber, es besteht aber auch die Möglichkeit, die Verkäufer in den Pflanzengroßhandeln um Rat zu fragen.
Vor allem in Bezug auf die Schädlingsbekämpfung lohnt es sich, sich über die zusätzliche Wirkung der Gemüsepflanzen, abgesehen vom leckeren Geschmack der Früchte, zu informieren. Manche enthalten in den Blättern Giftstoffe, die die Schädlinge nicht mögen, oder sie verströmen ein Aroma, das die unerwünschten Besucher fernhält. Auch viele Kräuter haben eine solche Wirkung, weshalb sie als Schutz vor Schädlingen, Bakterien und Pilzen zwischen die Gemüsesorten eine gute Hilfe sind. Auch dann, wenn Sie das Kraut selbst auch nicht mögen. Durch eine wohl überlegte Auswahl können Sie sich Pestizide und sonstige Schädlingsbekämpfungsmittel sparen.
Übrigens: Gegen Schnecken haben sich spezielle Schneckengitter sehr bewährt.
Der beste Ratgeber ist die Erfahrung
Das Bauen, Befüllen und Anlegen eines Hochbeetes ist keine Wissenschaft. Jeder, der bereit ist Zeit und Arbeit zu investieren, kann zum Hobbygärtner werden und sich am Wachsen der Pflanzen erfreuen. Nicht immer werden alle Projekte gelingen, mal hat man zu viel Wasser verwendet, ein anderes Mal haben sich die Pflanzen nicht vertragen, dann wieder wurden die Samen im Herbst und somit zu spät gestreut. Da Samen und Setzlinge schon für wenige Euro zu haben sind, ist das kein herber Verlust. Sie werden schon bald selbst merken, was Ihre kleinen Schützlinge von Ihnen brauchen und wie Sie ihnen beim Wachsen helfen können. Das Bepflanzen von einem Hochbeet ist eine spannende Arbeit, die zwar viel Zeit in Anspruch nimmt, die dafür aber wie im Flug vergeht. Und wenn man dann das erste eigene Gemüse ernten kann, ist das ein wunderbares Gefühl.
Für das Hochbeet im Garten gilt somit: Beide grünen Daumen nach oben!