Der amerikanische Marineoffizier John Collins diskutierte vor rund vierzig Jahren mit seinen Offizierskollegen darüber, welche Ausdauersportler die härtesten seien: Läufer, Schwimmer oder Radfahrer? Daraus entstand die Idee eines Wettbewerbs, der alle drei Disziplinen vereint.
Der erste Ironman auf Hawaii
1978 war es dann soweit und auf den Inseln Waikiki, Ohahu und Honolulu fand der erste Triathlon namens Ironman statt. Rund 15 Athleten traten gegeneinander an, Gordon Haller gewann mit 11:46:58 Stunden. In dieser Zeit schwamm er 3,86 Kilometer im Ozean, radelte 180 Kilometer und lief 41 Kilometer. Aktuell hält der Australier Craig Alexander den Streckenrekord: er gewann den Ironman Hawaii 2011 mit einer Bestzeit von 8:03:56 Stunden.
Ironman und Ironwoman auf Erfolgskurs
Schon Anfang der 80er-Jahre war die Startzahl auf rund 1.000 Athleten angewachsen, 15 % davon waren Frauen. Seitdem wurde der Triathlon zu einem äußerst beliebten Wettbewerb unter Profisportlern und Amateuren. Inzwischen gibt es den Ironman längst nicht mehr nur auf Hawaii, sondern auf allen Kontinenten, von Australien bis Japan. Der Ironman Austria findet im Jahr 2017 in Klagenfurt statt.
Woman for Tri & Iron Girl
Es gibt keinen gesonderten Ironwoman-Wettbewerb, beim Ironman Triathlon starten die Frauen gemeinsam mit den Männern in einer eigenen Kategorie. Allerdings nehmen noch heute deutlich mehr Männer bei den weltweiten Wettbewerben teil, als Frauen.
Die Initiative Woman for Tri versucht Frauen darin zu bestärken, beim anstrengendsten Triathlon der Welt mitzumachen. Auch junge Frauen sollen ermutigt werden, sich am fordernden Ironman zu versuchen. Erste Erfahrungen können junge Frauen bei dem Wettbewerb Iron-Girl sammeln. Die Distanzen sind etwas kürzer bemessen: Neben 600 Meter Schwimmen sind 30 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen gefragt.
Chrissie Wellington hält den Rekord von 8:18:13
Die schnellste Frau bisher war die Britin Chrissie Wellington, die den Ironman im Jahr 2011 für sich entschied und den Triathlon in 8:18:13 zurücklegte, und damit nur 15 Minuten von der (männlichen) Bestzeit entfernt ist. Die Bestmarke in den Einzeldisziplinen hält die Schweizerin Karin Tührig für Radfahren (4:44:19 Stunden), die Amerikanerin Jodi Jackson für Schwimmen (48:43) und Mirinda Carfrae für Laufen.
Iron Woman 2016 – Pro Woman Ergebnisse
Beim Ironman Hawaii 2016 gewann in der Kategorie Pro Woman die Schweizer Triathletin Daniela Ryf mit einer Gesamtzeit von 8:46:46. Zweite wurde die Australierin Mirinda Carfrae, dritte Heather Jackson.
Tipps für Triathletinnen
Nicht nur im Pro-, sondern auch im Amateurbereich begeistert der Triathlon immer mehr Frauen. Für ein gesundes Training in Einklang mit dem eigenen Körper, müssen die physischen Unterschiede zwischen Frauen und Männern berücksichtigt werden. Dies gilt nicht nur für das Training, sondern auch für die Ernährung.
- Frauen, die über Monate hinweg intensiv für den Triathlon trainieren, sind dem Risiko einer Zyklusstörung ausgesetzt. Die Periode kann entweder ganz ausbleiben bzw. die Abstände zwischen den Tagen können sich verlängern. Um dies zu verhindern, ist es wichtig, genügend Kalorien zu sich zu nehmen.
- Durch das intensive Training kann außerdem das hormonelle Gleichgewicht aus der Balance geraten. Dies ist wiederum an das Risiko einer Abnahme der Knochendichte geknüpft. Nimmt die Knochendichte ab, ist das Verletzungsrisiko höher. Um dies zu verhindern, sollte genügend Kalzium eingenommen werden. Idealerweise sollte alle paar Jahre die Knochendichte überprüft werden.
- Triathletinnen sollten außerdem auf die Eisenaufnahme achten. Grundsätzlich benötigen Athleten deutlich mehr Eisen, als der Durchschnittsbürger. Aufgrund der Menstruation erhöht sich dieser Bedarf bei Athletinnen noch einmal.
- Inspiration von starken Frauen: Der Ironman fasziniert Menschen rund um den Globus, Frauen wie Männer. Wie inspirierend das Training für und die Teilnahme an einem Triathlon sein kann, beschreibt Dr. Ruth Heidrich in ihrem Buch „IRONWOMAN – Inspiration für Gesundheit und Fitness“. Heute, mit fast 80 Jahren, nimmt Frau Heidrich noch immer an Laufwettbewerben teil. Stark!